Die Retail Expo hat sich als zentraler Treffpunkt für den Einzelhandel und die Gestaltung von Verkaufsflächen in der Westschweiz etabliert. Als fester Bestandteil des LEC (Leaders in eCommerce & Retail) vereint sie Experten, Entscheider und innovative Unternehmen, um aktuelle Entwicklungen, Trends und Lösungen im Retail-Bereich zu präsentieren. Im Folgenden beleuchten wir die Schwerpunkte der Retail Expo, stellen die Zielgruppen und Aussteller vor, vergleichen die Messe mit den parallel stattfindenden Formaten Swiss IT Business und eCom Genève, gehen auf Networking-Formate ein und analysieren Synergien sowie die Bedeutung der Retail Expo im Rahmen des LEC.
Die Retail Expo konzentriert sich auf alle Aspekte rund um den stationären Handel und die Point-of-Sale-Gestaltung. Im Mittelpunkt stehen innovative Lösungen für Ladengestaltung, Digitalisierung am Point of Sale (POS), Customer Experience sowie Omnichannel-Strategien. Die Messe bietet eine Plattform für Anbieter von Ladenbau, Kassensystemen, Digital Signage, Instore-Marketing sowie Dienstleistungen zur Optimierung von Filialnetzwerken.
Ein zentrales Thema ist die Verschmelzung von Online- und Offline-Handel. Während E-Commerce weiter wächst, suchen stationäre Händler nach Wegen, das Einkaufserlebnis durch digitale Technologien zu verbessern. Die Integration von Click & Collect-Angeboten, mobilem Bezahlen oder personalisierten Kundenservices steht dabei im Fokus. Expertenvorträge beleuchten Best Practices aus dem In- und Ausland – etwa wie Marken wie Migros oder Coop ihre Filialkonzepte an veränderte Kundenbedürfnisse anpassen.
Darüber hinaus widmet sich die Retail Expo aktuellen Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel im Handel, nachhaltigen Ladenkonzepten sowie der Nutzung von Datenanalysen zur Umsatzsteigerung. Die Messe setzt auf einen praxisnahen Ansatz: Besucher erhalten konkrete Handlungsempfehlungen zur Optimierung ihrer Geschäftsmodelle.
Die Retail Expo richtet sich an ein breites Spektrum von Fachbesuchern aus dem Einzelhandel. Zu den Hauptzielgruppen zählen:
Das Ausstellerprofil ist ebenso vielfältig. Es reicht von internationalen Anbietern modernster Kassensysteme wie Diebold Nixdorf oder NCR, über Spezialisten für Digital Signage wie Samsung oder NEC, bis hin zu lokalen Ladenbauern wie Umdasch Shopfitting oder Dienstleistern für Instore Analytics wie Xovis.
Viele Aussteller präsentieren live am Stand neue Produkte oder laden zu Workshops ein – etwa zu Themen wie „Customer Journey Mapping“ oder „Effiziente Warenwirtschaftssysteme“. Der folgende Überblick zeigt typische Ausstellersegmente:
Ausstellersegment | Beispiele | Relevante Produkte/Dienstleistungen |
---|---|---|
Kassensysteme & Payment | Diebold Nixdorf, Ingenico | POS-Terminals, Mobile Payment |
Digital Signage | Samsung, NEC | Displays, Content Management |
Ladenbau & Einrichtung | Umdasch Shopfitting | Regalsysteme, Beleuchtung |
Instore Analytics | Xovis | Kundenzählung, Heatmaps |
Marketing & Customer Loyalty | Loyalty Prime | Bonusprogramme, CRM-Lösungen |
Durch diese Vielfalt entsteht ein umfassender Marktplatz für Lösungen rund um den modernen Einzelhandel.
Obwohl beide Veranstaltungen Teil des LEC sind und zeitgleich stattfinden, unterscheiden sich ihre Schwerpunkte deutlich. Die Swiss IT Business fokussiert sich primär auf IT-Dienstleistungen für Unternehmen aller Branchen – darunter ERP-Systeme, Cloud-Lösungen, Cybersecurity oder Business Intelligence.
Im Gegensatz dazu ist die Retail Expo klar auf Handelsunternehmen ausgerichtet. Während bei Swiss IT Business etwa Anbieter wie SAP Schweiz oder Microsoft Dynamics ihre Softwarelösungen vorstellen, stehen bei der Retail Expo physische Touchpoints mit dem Kunden im Vordergrund – beispielsweise innovative Kassenlösungen oder neue Konzepte für Store Design.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist das Publikum: Auf der Swiss IT Business treffen sich vor allem CIOs und IT-Leiter großer Unternehmen sowie Vertreter aus Industrie und Verwaltung. Die Retail Expo hingegen zieht verstärkt Entscheider aus dem Einzelhandel an – vom Filialleiter bis zum Geschäftsführer eines Handelskonzerns.
Trotz dieser Unterschiede gibt es Überschneidungen: Themen wie Datensicherheit am POS oder die Integration von ERP-Systemen in Handelsprozesse werden auf beiden Messen diskutiert. Dennoch bleibt die thematische Ausrichtung jeweils klar abgegrenzt.
Auch die eCom Genève findet parallel zur Retail Expo statt – mit einem starken Fokus auf E-Commerce-Lösungen. Hier stehen Plattformanbieter wie Shopify oder Magento im Mittelpunkt; außerdem werden Tools zur Conversion-Optimierung, Logistiklösungen sowie Online-Marketing-Instrumente präsentiert.
Im Gegensatz dazu adressiert die Retail Expo primär den stationären Handel – wenngleich auch hier Omnichannel-Konzepte eine Rolle spielen. Während eCom Genève vor allem Online-Pure-Player anspricht (also Unternehmen ohne stationäre Präsenz), richtet sich die Retail Expo an Händler mit Filialnetzwerk oder Hybridmodellen.
Eine weitere Differenz liegt in den angebotenen Workshops: Auf der eCom Genève dominieren Themen wie SEO/SEA-Strategien, Social Media Advertising oder Cross-Border E-Commerce. Die Retail Expo setzt hingegen auf Sessions zu Flächenmanagement im Store oder Mitarbeiterschulung am POS.
Die folgende Liste verdeutlicht zentrale Unterschiede:
Schwerpunkte eCom Genève:
Schwerpunkte Retail Expo:
Diese komplementäre Ausrichtung ermöglicht es Besuchern beider Messen, gezielt Lösungen für ihren jeweiligen Geschäftsbereich zu finden.
Die Retail Expo bietet eine Vielzahl interaktiver Formate zum Austausch zwischen Besuchern und Ausstellern. Neben klassischen Messeständen gibt es zahlreiche Foren, Workshops sowie geführte Messerundgänge („Guided Tours“), bei denen Experten ausgewählte Innovationen vorstellen.
Ein Highlight sind die Panel-Diskussionen mit Branchenführern – beispielsweise über Trends beim Einsatz künstlicher Intelligenz am POS oder Best Practices beim Rollout neuer Filialkonzepte in Europa. Zudem werden Case Studies erfolgreicher Händler vorgestellt; etwa berichtet Manor über seine Omnichannel-Initiativen oder Globus über neue Store-in-Store-Konzepte.
Besonders beliebt sind Speed-Networking-Sessions: Hier können Teilnehmer in kurzer Zeit Kontakte zu potenziellen Geschäftspartnern knüpfen. Darüber hinaus laden abendliche Networking Events zum informellen Austausch ein – ideal um Erfahrungen zu teilen oder Kooperationen anzubahnen.
Das breite Angebot fördert nicht nur Wissenstransfer sondern auch Geschäftsanbahnung: Laut Veranstalter wurden 2023 über 1.500 qualifizierte Leads generiert; mehr als 70% der Besucher gaben an, wertvolle neue Kontakte geknüpft zu haben.
Sowohl auf der Retail Expo, als auch bei Swiss IT Business und eCom Genève werden jährlich zahlreiche Innovationen vorgestellt. Ein Schwerpunkt der letzten Jahre war das Thema Künstliche Intelligenz: So präsentierte zum Beispiel Xovis eine KI-basierte Lösung zur automatischen Kundenzählung im Store; Samsung zeigte interaktive Schaufensterdisplays mit Gesichtserkennung zur Personalisierung von Angeboten.
Im Bereich Payment setzen Anbieter verstärkt auf kontaktlose Bezahllösungen – getrieben durch verändertes Kundenverhalten seit der COVID-Pandemie. Unternehmen wie Ingenico demonstrierten neue Terminals mit NFC-Technologie; Apple Pay und Google Pay werden inzwischen flächendeckend unterstützt.
Ein weiterer Trend ist das Thema Nachhaltigkeit: Umdasch Shopfitting stellte modulare Ladeneinrichtungen aus recyceltem Material vor; viele Händler setzen zudem auf energiesparende LED-Beleuchtungssysteme in ihren Stores.
Auf der eCom Genève wiederum standen 2023 Lösungen rund um Social Commerce (Verkauf via Instagram/Facebook) sowie automatisierte Chatbots zur Kundenberatung im Mittelpunkt. Swiss IT Business fokussierte verstärkt Themen wie Cloud-Migration großer Unternehmensdatenbanken sowie Cybersecurity-Initiativen speziell für Handelsunternehmen.
Eine Auswahl aktueller Innovationsthemen:
Diese Bandbreite macht deutlich: Wer heute erfolgreich im Handel agieren will, muss kontinuierlich in neue Technologien investieren – unabhängig davon ob online oder offline verkauft wird.
Die parallele Durchführung von Retail Expo, Swiss IT Business und eCom Genève unter dem Dach des LEC schafft zahlreiche Synergien für Besucher wie Aussteller gleichermaßen:
Viele Themen überschneiden sich bewusst – etwa wenn es um IT-Sicherheit beim Zahlungsverkehr geht (relevant sowohl für Onlineshops als auch stationäre Kassen). Auch Lösungen zur Integration von ERP-Systemen in Multichannel-Prozesse sprechen Zielgruppen aller drei Messen an.
Ein weiterer Vorteil liegt darin begründet, dass viele Händler heute sowohl online als auch offline aktiv sind („Omnichannel“). So können sie innerhalb eines Messebesuchs unterschiedliche Lösungsanbieter kennenlernen – etwa ein neues Kassensystem bei der Retail Expo testen und gleichzeitig eine E-Commerce-Plattform bei eCom Genève evaluieren.
Zudem profitieren Aussteller vom gemeinsamen Netzwerkpotenzial: Laut einer Studie des Veranstalters nutzten 2023 mehr als 60% aller Teilnehmer mindestens zwei Formate des LEC aktiv; knapp 40% gaben an durch Messekontakte konkrete Projekte initiiert zu haben (z.B. Einführung einer neuen Loyalty-App).
Nicht zuletzt fördern gemeinsame Keynotes renommierter Speaker einen ganzheitlichen Blick auf Branchentrends – so sprachen zuletzt u.a.:
Der Mehrwert entsteht somit nicht nur durch thematische Überschneidungen sondern vor allem durch Vernetzung unterschiedlicher Kompetenzen unter einem Dach.
Mit ihrer klaren Fokussierung auf den stationären Handel bildet die Retail Expo einen unverzichtbaren Bestandteil des LEC-Konzepts in Genf. Sie adressiert zentrale Herausforderungen einer Branche im Wandel: Wie kann das Einkaufserlebnis vor Ort digital angereichert werden? Welche Technologien helfen dabei Umsätze zu steigern? Und wie lassen sich Online-Kanäle sinnvoll integrieren?
Durch das Zusammenführen relevanter Anbieter aus Ladenbau-, Technologie-, Marketing-, Payment– sowie Beratungssektor bietet die Messe einen einzigartigen Überblick über aktuelle Markttrends in der Schweiz – ergänzt durch internationale Best Practices aus Europa und Übersee.
Zudem fungiert sie als Brücke zwischen klassischem Einzelhandel und digitaler Transformation: Während E-Commerce-Anbieter auf Wachstumskurs sind zeigt die Retail Expo Wege auf wie auch stationäre Händler erfolgreich bleiben können – etwa durch datengetriebene Sortimentsplanung oder innovative Kundenbindungsprogramme am POS.
Nicht zuletzt stärkt sie das Image Genfs als führenden Messestandort für Handelstechnologien in Europa: Mit jährlich über 4’000 Fachbesuchern zählt das Event mittlerweile zu den Top-Treffpunkten seiner Art im DACH-Raum – Tendenz steigend dank wachsender Internationalisierung des Formats seit Gründung des LEC-Verbunds 2018.
Wer also wissen will wohin sich der Schweizer Einzelhandel entwickelt kommt an einem Besuch der nächsten Ausgabe nicht vorbei.